Gemeinsam können
wir den Klimawandel
stoppen.

Um den Klimawandel aufzuhalten, sind wir auf die politische Zusammenarbeit aller 195 Länder angewiesen. Doch wer ergreift die Initiative? Was macht die Politik bereits und was muss sie noch tun, um den Klimawandel zu stoppen? Und wie würde es sich auf uns und unseren Planeten auswirken, wenn wir die Klimaabkommen umsetzen und somit die Ziele erreichen würden?

Warum sich Dinge
ändern müssen.

Seit Beginn der Industrialisierung ist die globale Durchschnittstemperatur um etwa ein Grad Celsius gestiegen.
Wie wir wissen, sind die Ursachen der menschengemachten Erderwärmung vor allem Treibhausgase, die beim Verbrennen fossiler Energieträger in die Atmosphäre gelangen. 2019 wurden 50 % mehr Emissionen ausgestoßen als im Jahre 2000 – beinahe dreimal so viel wie noch vor 50 Jahren. Schaut man sich die letzten 22 Jahre an, sind 20 davon die heißesten Jahre überhaupt. Und die Emissionen steigen weiterhin.

Bis 2100 wird die globale Temperatur steigen.

4,8°C

Wenn nichts gegen den Klimawandel gemacht wird.
Ohne jegliche politische Maßnahmen wird erwartet, dass die globale Erwärmung bis zum Ende des Jahrhunderts zwischen 4,1°C und 4,8°C über dem vorindustriellen Wert liegen wird.

3,1°C

Wenn wir die aktuelle Klimapolitik beibehalten.
Derzeit geltende Richtlinien sollen die Basisemissionen reduzieren und zu einer Erwärmung von etwa 2,9°C über dem vorindustriellen Niveau führen.

2,6°C

Wenn wir unsere aktuellen Versprechen umsetzen.
Die Zusagen und Ziele, die von Regierungen versprochen wurden, können die Erwärmung voraussichtlich auf etwa 2,6°C über dem vorindustriellen Niveau begrenzen.
In den letzten Jahren sind die Konsequenzen der Erderwärmung sichtbarer und ernstzunehmender geworden als je zuvor.
Fast jedes Jahr bricht einen unglaublichen Rekord. Gletscher schmelzen, Dürre- und Hitzeperioden nehmen zu, Hochwasser und Stürme richten Verwüstungen an. Dazu kommen die negativen Folgen für die biologische Vielfalt und das Ökosystem. Viele Tier- und Pflanzenarten sind bedroht oder bereits ausgestorben. Der einzige Weg, den Klimawandel und seine katastrophalen Folgen zu stoppen, ist, unseren Ausstoß möglichst schnell zu minimieren. Jedoch stimmen nicht alle Länder diesem Vorhaben zu.

Wer verantwortlich ist.

Wer für den Klimawandel und die CO₂-Emissionen
verantwortlich ist und wer unabhängig von der
Vergangenheit heute am meisten tun muss.
Wer heutzutage die meisten
Emissionen erzeugt.
Allein im Jahr 2017 wurden ca. 36 Milliarden Tonnen Treibhausgase ausgestoßen.
China, die USA und die EU zusammen produzieren mehr als die Hälfte der gesamten
CO₂-Emissionen. In der Vergangenheit sah das jedoch etwas anders aus.

Wer in der Vergangenheit die
meisten Emissionen produziert hat.

Historisch gesehen sind Europa und Nordamerika für insgesamt weitaus mehr CO₂-Emissionen verantwortlich als Asien heute.
Während Deutschland im Jahr 2017 für nur 2 % der globalen Emissionen zuständig war, sind es historisch betrachtet 6 %. Nur weil ein Land im Moment nicht viel zu den globalen Emissionen beiträgt, heißt es noch lange nicht, dass es keine Verantwortung übernimmt. Auch die Bevölkerungszahlen der einzelnen Länder müssen hierbei beachtet werden, da ein Land mit einer hohen Bevölkerungsanzahl, automatisch mehr Emissionen ausstößt. Dies ist z. B. in China der Fall.

Welche Länder am
meisten CO₂ pro Kopf ausstoßen.

5
t
10
t
CO₂ pro Durchschnittsperson weltweit.
CO₂ pro Durchschnittsperson in Deutschland.
Durchschnittswerte können jedoch irreführend sein. Die Länder mit den höchsten CO₂-Emissionen pro Person sind einige der Haupt-Öl- und Gaserzeuger.
2017 hatte Katar mit 49 Tonnen pro Person die höchsten Emissionen. Darauf folgten Trinidad und Tobago, Kuwait, die Vereinigten Arabische Emirate, Brunei, Bahrain und Saudi Arabien – aber das sind Ausreißer.

Vier Länder im Vergleich.

Wobei Emissionen entstehen.

Der Klimakonflikt.

Historisch betrachtet sind CO₂-Emissionen und ein hoher Lebensstandard miteinander verbunden.
Reichtum ist einer der größten Indikatoren für unseren CO₂-Fußabdruck. Gehen wir von arm zu reich, erhalten wir Zugang zu Elektrizität, Heizung, Licht, modernem Kochen, Autos, Smartphones und können mit Menschen auf der ganzen Welt interagieren. Die harte Realität ist, dass die Länder, die am wenigsten zur Erderwärmung beitragen, am meisten von den schlimmen Folgen betroffen sind.
Der durchschnittliche Amerikaner stößt
ca. 200 mal so viel aus wie der durch-
schnittliche Nigerianer.
Chinas enorme Zunahme an CO₂-Emissionen ist stark gekoppelt mit der größten Armutsreduzierung in der Geschichte. Entwicklungsländer wie China sind erst jetzt dabei, sich zu industrialisieren, während die westlichen Länder das schon lange gemacht haben und sehen es nicht ein, jetzt damit aufzuhören.

Wer die Verantwortung tragen sollte.

“As someone who cares deeply about the environment, which I do, I cannot in good conscience support a deal that punishes the United States — which is what it does — the world’s leader in environmental protection, while imposing no meaningful obligations on the world’s leading polluters. For example, under the agreement, China will be able to increase these emissions by a staggering number of years — 13. They can do whatever they want for 13 years. Not us.

-Donald Trump
Viele der reichsten Länder der Welt befinden sich in einer günstigen Position. Sie sind über die Jahrhunderte durch das Verbrennen der fossilen Brennstoffe und industrieller Produktionen reich geworden. Sie haben einen großen historischen CO₂-Fußabdruck und ihr Wohlhaben zeigt, dass sie immer noch sehr viel ausstoßen. Die reichen Länder haben die Ressourcen, gut ausgebildete Arbeitskräfte und die Technologien, um kostengünstige, kohlenstoffarme Lösungen herzustellen und diese auf der ganzen Welt zu verbreiten. Wenn wir nicht wollen, dass die ärmeren Länder, also auch die Entwicklungsländer, von fossilen Brennstoffen abhängig werden, müssen wir es schaffen, kohlenstoffarme Technologien für alle kostengünstig und erreichbar zu machen.

Wer gerade am meisten macht.

Seit 2005 wird jedes Jahr ein Klimaschutzranking („Climate Change Performance Index“) veröffentlicht. Das Ranking analysiert und vergleicht, wie sich 57 Länder und die EU als Staatengemeinschaft beim Klimaschutz entwickeln. Je mehr Fortschritte ein Land macht, umso besser wird es bewertet. Dabei werden vier Kategorien untersucht: die Treibhausgasemissionen, der Anteil an erneuerbarer Energien, der Energieverbrauch pro Kopf sowie die aktuelle Klimapolitik und die Pläne für die kommenden Jahre. In der folgenden Grafik werden exemplarisch sechs Länder vorgestellt. Die Daten wurden aus dem Klimaschutzranking 2019 entnommen.

Was die Politik
machen kann.

Die Klimakonferenzen der Vereinten Nationen sind jährliche Konferenzen, die abgehalten werden. Sie dienen als formelles Treffen, um die Fortschritte bei der Bekämpfung des Klimawandels zu bewerten. Folgend ein Ausschnitt der ausschlaggebenden Konferenzen:
Stockholm, 1972
Die Umweltkonferenz der Vereinten Nationen von 1972 in Stockholm war die erste Konferenz, bei der es zentral um die Umwelt ging.
Kyoto, 1997
Aus der Klimakonferenz in Kyoto resultierte das Kyotoprotokoll: ein internationales Abkommen zur Reduzierung von CO₂-Emissionen und Treibhausgasen.
Pariser Abkommen, 2015
Das Pariser Klimaabkommen ist ein wegweisender Umweltpakt, der 2015 von 195 Nationen verabschiedet wurde, um den Klimawandel und seine negativen Auswirkungen zu bekämpfen und Maßnahmen für eine nachhaltige Zukunft zu ergreifen.

Für wen Klimagesetze
gelten und wofür sie gut sind.

Klimagesetze helfen bei der Umsetzung der Klimapolitik und bei der Erfüllung von spezifischen Klimazielen.
Die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen stellte im Dezember 2019 den "Green New Deal" vor, mit dessen Hilfe die EU bis 2050 klimaneutral werden soll. Das heißt unter anderem, dass keine Netto-Treibhausgasemissionen mehr freigesetzt werden sollen. Der europäische Grüne Deal erstreckt sich auf alle Wirtschaftszweige wie Verkehr, Energie und Landwirtschaft. Ein Mechanismus für einen gerechten Übergang wird die Regionen unterstützen, die stark von den CO₂-intensiven Tätigkeiten abhängig sind.
Beim Green New Deal stehen vier zentrale Bereiche im Vordergrund:
Versorgung mit sauberer und erschwinglicher Energie.
Übergang zu einer kreislauf-
orientierten Wirtschaft.
Gebäuderenovierung, bei der neue Heiztechnologien eine große Rolle spielen.
Schaffung von nachhaltigen Ernährungs- und Transport-
systemen.

Ein Land als Vorbild.

Westliche Länder haben großen Einfluss auf den Rest der Welt.
Würden diese Länder beschließen, den Klimawandel ernsthaft anzugehen, würde der Rest der Welt folgen, größtenteils, weil sie keine andere Wahl hätten. das war beispielsweise der Fall, als die Europäische Union Energieeffizienzstandards für Technologien durchgesetzt hat und in Folge dessen viele weitere Länder diese angepasst haben, weil sie weiterhin Handel mit der EU betreiben wollten.

Klima Klubs: Die Lösung der Zukunft?

Obwohl sich alle Länder einig darüber sind, dass Treibhausgasemissionen verringert werden müssen, wird immer noch darüber diskutiert, wer die größte Verantwortung tragen sollte.
Die westlichen Länder verweisen auf ihre eigenen Bemühungen zur Emissionsreduzierung und auf die Tatsache, dass die großen aufstrebenden Entwicklungsländer, insbesondere China, derzeit viel mehr CO₂ freisetzen. Jedoch ist die USA für 25 %, also 400 Milliarden Tonnen der historischen Emissionen weltweit verantwortlich und diese wurden hauptsächlich im 20. Jahrhundert ausgestoßen. An zweiter Stelle steht die EU mit 22 %. Grundsätzlich sind internationale Ansätze zur Bekämpfung des Klimawandels bisher gescheitert.
“Sie gehen nirgendwo hin, vielleicht sogar rückwärts.“
sagte der Ökonom William Nordhaus bei einem Vortrag für IIASA-Mitarbeiter und junge Wissenschaftler am 23. Juni. Der Grund für dieses Scheitern sei das Problem der “Trittbrettfahrer”, also der Länder, die nicht zur Bekämpfung beitragen, aber dafür auch nicht unter negativen Konsequenzen leiden müssen. Eine Möglichkeit, um dieses Problem zu lösen, wäre der sogenannte Klima Klub. Ein Klima Klub würde wie eine Freigewerkschaft, also beispielsweise wie die EU, arbeiten. Es würde die Teilnahme fördern, indem Nichtteilnehmer bestraft werden und es Mitgliedern des Klima Klubs ermöglichen, Zölle auf alle Einfuhren nicht teilnehmender Nationen zu erheben.

Wie uns erneuerbare
Energie weiterhelfen kann.

Eine der Möglichkeiten, unsere CO₂-Abhängigkeit zu verringern, ist, unsere Technologie effizienter und der Gesellschaft zugänglich zu machen.
Der globale CO₂-Fußabdruck der Menschheit ist das freigesetzte CO₂ pro erzeugter Energieeinheit. Um diese CO₂-Emissionen zu verringern, sollte man effizientere Energiequellen nutzen. Kohlekraftwerke setzen viel mehr CO₂ pro Energieeinheit frei als Solarenergie. Nur wird leider nicht genug getan, um kohlenstoffarme Alternativen wie beispielsweise Solarenergie zu nutzen. Laut der EU bezeichnet die Energieeffizienz das Verhältnis von Leistung, Dienstleistung oder Gütern zu Energie. So kann beispielsweise durch die Isolierung eines Gebäudes weniger Heiz- und Kühlenergie verbraucht werden, als wenn das Gebäude nur aus einer Holzstruktur gebaut wäre. Für eine gesamtwirtschaftliche Messung wird das Bruttoinlandsprodukt häufig mit dem Energieverbrauch verglichen, um die Energieeffizienz zu ermitteln.
Die Kosten für erneuerbare Energien sinken schnell und für viele Branchen stehen verschiedene Lösungen bereit. Dies geht jedoch nicht schnell genug voran.
Erneuerbare Energiequellen können dazu beitragen, die CO₂-Emissionen und die Auswirkungen der globalen Erwärmung erheblich zu reduzieren. Um die Nutzung von kohlenstoffarmen Alternativen attraktiver zu gestalten, müssen diese der Gesellschaft zugänglicher gemacht werden. Die Nutzung von Wind- und Sonnenenergie für die kohlenstoffarme Stromerzeugung galt einst als unwirtschaftlich. Seit einigen Jahren jedoch wird daran gearbeitet, erneuerbare Energien günstiger und effizienter auf den Markt zu bringen.




Was sich ändern würde.

Schafft es die Welt, Emissionen zu reduzieren und somit dem Klimawandel ein kleines Stück entgegenzuwirken, kann dies Unmengen an Vorteile mit sich bringen:
Saubere Luft
Drei Milliarden Menschen weltweit atmen derart verschmutze Luft ein, dass es jährlich zu ca. fünf Millionen Toden kommt. Der Verzicht auf fossile Brennstoffe würde also die körperliche Gesundheit von Millionen Menschen verbessern.
Weniger Naturkatastrophen
Zudem würde es zu weniger Todesfällen durch extremes Wetter kommen, da Stürme weniger Verwüstung verursachen würden und der Meeresspiegel nach und nach sinken würde.
Weniger Artensterben
Durch die sinkende Temperatur würden extreme Hitzewellen vorgebeugt werden, was wiederum die Folge hat, dass Waldbrände unwahrscheinlicher werden würden und somit auch weniger Tiere ihr Leben verlieren müssten.
Weniger Lärm
Selbstverständlich würde auch die Natur profitieren, denn das Einschränken von Emissionen würde die Gewinnung fossiler Brennstoffe einstellen. Dies würde zu weniger bis keiner Zerstörung von natürlichen Gebieten und zu weniger Baulärm führen, gleichzeitig aber auch sauberes Wasser und reinere Luft begünstigen.


Weniger Migration in kältere Gebiete
Auch die Durchschnittstemperatur würde nach und nach wieder sinken, wodurch weniger Menschen in kältere Regionen auswandern würden. So könnten sich Dinge wie Überbevölkerungen und Migration verhindern lassen.
Auch wenn wir Emissionen jetzt einschränken, müssen sich zukünftige Generationen mit den Folgen auseinandersetzen, nur wären diese weniger schwerwiegend.
Klimawandel ist ein globales Problem – kein Land kann dieses alleine lösen. Aus diesem Grund muss jeder tun, was er kann. Momentan machen wir das jedoch nicht. Aber gemeinsam und mit Hilfe der Politik können wir heute damit beginnen.